10.10. WELTHUNDETAG – HUNDEFUTTER

Heute ist das Angebot an Fertigfuttermitteln unüberschaubar geworden. Alternative Fütterungsarten, wie das Barfen, sind im Kommen („BARF“: Bones And Raw Food). Diese Methode orientiert sich an den Fressgewohnheiten des Wolfes. Es kommen ausschließlich rohes Fleisch, Innereien, Knochen und Gemüse in den Futternapf. Mit dieser Fütterungsmethode ist es sehr schwierig, eine ausgewogene Ration, vor allem für wachsende Hunde, zusammenzustellen. Tierärzte sehen bei „gebarften“ Hunden vermehrt Mangelerscheinungen, Magen-Darm-Probleme, Fremdkörper (Knochen) und Zahnfrakturen. Die Möglichkeit der Übertragung von Krankheiten auf den Hund über die Rohprodukte erhöht sich und somit auch die Gefahr für den Menschen (z. B. Salmonellose, Campylobakteriose, E. coli-Infektionen, Tuberkulose und andere Zoonosen). Auch beim „Selbstkochen“ ist eine bedarfsgerechte Ration schwierig zu gestalten. Daher sollten Sie sich von einem spezialisierten Tierarzt beraten lassen.

An „Fertigfutter“ gibt es heute hunderte verschiedene Sorten, sowohl Trocken- als auch Nassfutter. Blumige oder emotionale Werbeaussagen sollen das „Einzigartige“ einer Marke hervorheben. Dabei stellen derzeit beliebte Slogans wie „hoher Fleischteil“, „naturnah“ und „getreidefrei“ Merkmale in den Vordergrund, die aus veterinärmedizinischer Sicht irrelevant oder wenig sinnvoll sind. Anhand der Deklaration auf der Verpackung ist es oft nicht möglich, die wirkliche Qualität des Futters zu beurteilen. Zwar müssen die Inhaltsstoffe auf der Verpackung mengenmäßig angegeben werden, z. B. „22 % Rohprotein“. Dies sagt aber nichts über die Qualität des Eiweißes aus: Es kann sich um hochwertiges Fleisch oder schwerverdauliche Nebenerzeugnisse, wie Lunge, Kehlkopf oder Euter, handeln. Die Kotmenge und -konsistenz eines Hundes können Aufschluss darüber geben, wie gut er sein Futter verwertet. Eine große Kotmenge deutet oft auf ein minderwertiges Futter hin. Hat Ihr Hund ein glänzendes Fell, ein bis zweimal täglich wenig und festen Stuhlgang und ist er vital, so ist das ein Zeichen dafür, dass er sein Futter gut verträgt. Ob das Futter wirklich bedarfsdeckend und ausgewogen ist, kann hingegen nur eine Überprüfung des Futters (Futtermitteluntersuchung und Rationsberechnung) sicherstellen. Wir klären Sie darüber auf, wie Fertigfutter hergestellt wird, was die Deklaration aussagt und auf welche Eigenschaften Sie wirklich achten sollen.

Futterwechsel sollten nicht zu oft vorgenommen werden, da unterschiedliches Futter den Verdauungstrakt irritiert. Viel Abwechslung beim Essen ist ein menschliches Bedürfnis! Bezüglich der Futtermenge sollten Sie sich bei Fertigfutter an die Empfehlungen der Hersteller halten. Bewegt sich Ihr Hund extrem wenig oder viel, oder geben Sie viele Leckerlis und Extras, müssen Sie die Menge individuell anpassen. Junghunde sollen viermal täglich gefüttert werden, erwachsene Hunde brauchen nur eine Mahlzeit pro Tag. Allerdings können Sie die Tagesration auch bei erwachsenen Hunden ohne weiteres auch auf zwei bis drei Mahlzeiten aufteilen. Dies empfiehlt sich bei säugenden Hündinnen oder bei Hunderassen, die zur Magendrehung neigen. Futterzusätze sollten Sie nur in Absprache mit dem Tierarzt geben.

Aus dem Buch:

ISBN 978-3-7020-2037-8
Stefanie Handl / Armin Deutz
HUNDEFUTTER
Bedarfsorientiert füttern
Mit Rezeptideen zum Selbermachen
Optimale Ernährung
144 Seiten, 16,5 x 22,0 cm, Hardcover
€ 24,90

Alter, Aktivität, allgemeine Verfassung – die Bedürfnisse des Hundes sind von vielen Faktoren abhängig. Die Tierärzte Dr. Stefanie Handl und Dr. Armin Deutz beschreiben die Grundlagen einer gesunden, ausgewogenen und bedarfsorientierten Ernährung für Hunde – ob Schoß- oder Jagdhund, alt oder jung. Die Experten geben Ratschläge, um Mangelerscheinungen und Krankheiten vorzubeugen und die Gesundheit des Hundes positiv zu beeinflussen. Mit diesem Wissen und den Rezeptideen aus dem Buch können Herrchen und Frauchen das optimale Futter für ihren Vierbeiner zusammenstellen.