8. AUGUST WELTKATZENTAG – KATZE SCHNITZEN
Katzen sind elegante, unabhängige und liebevolle Wesen, die mit ihrem sanften Schnurren beruhigen und durch ihre verspielte Neugier Freude schenken. Ihre Zuneigung ist still und ehrlich – oft genau im richtigen Moment. Sie sind faszinierende Lebewesen, die unsere Herzen im Sturm erobern.
WERKZEUGE UND MATERIALIEN
• Sloydmesser (ich verwende das Morakniv 106),
• Detailmesser (ich verwende das BeaverCraft C17P Universal Detail Pro),
• Filz- oder Bleistift,
• Pinsel,
• Beitel (1,0 mm bzw. #11; ich verwende einen Pfeil L 11/1),
• Beitel (6,0 mm bzw. #8; ich verwende einen Pfeil L 8/7),
• Beitel (3,0 mm bzw. #11; ich verwende einen Pfeil L 11/3),
• Glättstahl (optional),
• Lindenholz (16,7 x 9,5 x 4,5 cm),
• Schleifpapier (Körnungen 80, 150, 320 und 600),
• Wasserfarbe Schwarz.
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1. Übertragen Sie die Profilvorlage und sägen Sie aus. Stellen Sie sicher, dass die Maserung von der Oberseite des Kopfes zu den Füßen verläuft. Sägen Sie so dicht wie möglich an den Linien entlang. Markieren Sie auf der Unterseite, wo die Beine sitzen werden. Diese Orientierungshilfe wird beim Schnitzen noch nützlich werden. Ziehen Sie auch eine Mittellinie über die gesamte Katze, von der Vorder- bis zur Rückseite. Das Holz zwischen der Brust und den Vorderpfoten kann leicht entfernt werden, indem Sie eine Reihe kleiner Einschnitte sägen und es dann herausbrechen. Achten Sie darauf, nicht zu tief und in die Vorderbeine zu sägen.
2. Entfernen Sie alles überschüssige Holz. Ich habe für diesen Schritt das BeaverCraft C17P verwendet. Wenn Sie nicht alles Holz zwischen Rücken und Schwanz entfernen können, ist das kein Problem. Der Schwanz wird später deutlich verjüngt werden, dann können Sie besser dazwischen arbeiten. Etwas zusätzliches Holz verleiht dem Schwanz auch mehr Stabilität, was hilfreich ist. Am einfachsten entfernen Sie das Holz am Schwanzansatz mit einem kleinen Beitel, etwa 11/3.
3. Zeichnen Sie dort, wo die Ohren sitzen werden, Linien über die volle Breite des Holzes. Diese Hilfslinien werden Ihnen zeigen, bis wohin Sie schnitzen dürfen.
4. Zeichnen Sie die Draufsichtvorlage auf den Rücken der Katze und beginnen Sie mit dem Schnitzen. Ziehen Sie eine Mittellinie über den Rücken und den Schwanz der Katze. Messen Sie auf dem Schwanz 5,0 mm auf jeder Seite der Mittellinie ab. So wird der Schwanz 1,0 cm breit. Dann machen Sie auf der Rückenseite der Katze weiter. Der Kopf ist ca. 2,0 cm breit. Vom Halsansatz bis zu den Füßen hinunter verjüngt sich der Körper auf 4,0 cm. Die Vorlage für die Schnauze müssen Sie noch nicht übertragen. Entfernen Sie nun alles überschüssige Holz. Wenn Sie vorsichtig sind, können Sie einen großen Teil am Schwanz auch mit der Säge entfernen. Passen Sie aber auf, dass Sie nicht in den Rücken der Katze sägen. Drücken Sie nicht zu fest, sonst wird der Schwanz abbrechen.
5. Entfernen Sie alles überschüssige Holz von der Vorderseite der Katze und hinten am Schwanz. Wenn Sie damit fertig sind, zeichnen Sie auf beiden Seiten eine neue Mittellinie an.
6. Entfernen Sie alles überschüssige Holz an der rechten Seite der Katze. Dies ist die Seite, auf die Sie zu Beginn des Projektes die Vorlage übertragen haben. Auch hier können Sie ein gutes Stück am Schwanz einfach absägen, wenn Sie vorsichtig sind und nicht zu viel Druck aufwenden. Je mehr Holz weggenommen wird, desto zerbrechlicher wird der Schwanz.
7. Zeichnen Sie die Vorlagen auf beiden Seiten der Katze neu an. Ziehen Sie auf der Vorderseite zwei Linien je 1,0 cm seitlich von der Mittellinie, von den Sohlen der Pfoten bis hinauf zum Kopf. So entstehen Vorlagen für Brust und Vorderbeinpaar mit 2,0 cm Breite.
8. Entfernen Sie das überschüssige Holz. Verwenden Sie für den Anfang einen Beitel beispielsweise im Format 8/7. Achten Sie darauf, nichts von den Oberschenkeln oder Hinterpfoten wegzuschneiden. Schnitzen Sie die Oberseiten der Schenkel mit einem feineren Beitel, etwa 11/3, sodass die Oberschenkel klar vom übrigen Körper abgesetzt werden.
9. Entfernen Sie die scharfen Kanten am Hinterteil. Sie können nun auch die Ecken und Kanten am Hinterteil der Katze entfernen. Dadurch sollte das gesamte Hinterteil von oben bis unten eine glatte Fläche ergeben.
10. Entfernen Sie das überschüssige Holz zwischen den Beinen. Verwenden Sie dafür einen 8/7-Beitel. Gehen Sie von einem flachen Schnitt aus Richtung des Schwanzes zu einem tieferen Schnitt hinter den Vorderbeinen über. Dieser sollte an seinem tiefsten Punkt unmittelbar hinter den Beinen ungefähr 1,6 cm tief sein. Bemühen Sie sich um eine möglichst glatte Oberfläche, dann müssen Sie später deutlich weniger schleifen. Für die letzten Schnitte können Sie einen feineren Beitel verwenden, um die Spuren zu beseitigen. Mit einem kleinen Beitel, etwa 11/3, können Sie das Holz zwischen den Vorder- und Hinterbeinen entfernen.
11. Zeichnen Sie eine Linie zwischen die beiden Vorderbeine und runden Sie deren Rückseiten ab. Ziehen Sie auf der Vorderseite eine ca. 2,8 cm lange Mittellinie hoch. Schnitzen Sie mit der Spitze Ihres Messers daran entlang. Entfernen Sie das Holz unmittelbar daneben mit einer Reihe diagonaler Schnitte, sodass eine V-förmige Furche entsteht. Das Gleiche machen Sie auf der Unterseite zwischen den beiden Vorderpfoten. Sie können es auch auf der Rückseite der Vorderbeine wiederholen. Dort kommen Sie allerdings deutlich schlechter hin, und man wird es an der fertigen Figur nicht sehen. Die Entscheidung liegt also bei Ihnen. Runden Sie die harten Kanten auf den Rückseiten der Vorderbeine ab.
12. Runden Sie die Vorderbeine und die Brust ab. Setzen Sie Stoppschnitte unter Kinn und Wangen der Katze, indem Sie die Klinge auf das Holz legen und hineindrücken. So werden Sie nicht so leicht unabsichtlich Holz vom Gesicht entfernen.
13. Beginnen Sie, den Rücken der Katze abzurunden. Setzen Sie einen kleinen Schnitt am Hinterkopf und schneiden Sie die Seiten ein.
14. Beginnen Sie, mit der Spitze Ihres Messers die Schenkel und Hinterpfoten abzurunden. Sorgen Sie für einen weichen Übergang zwischen Schenkeln und Rücken, bei dem beide trotzdem noch klar voneinander abgesetzt bleiben.
15. Übertragen Sie die Vorlage für die Nase auf den Kopf und entfernen Sie alles überschüssige Holz. Denken Sie daran, dass die Maserungsrichtung von oben nach unten verläuft. Ich finde es am einfachsten, hierfür das Holz mit dem Messer wegzuschnitzen und die letzten Schnitte mit einem kleinen Beitel, etwa im Format 11/3, zu setzen. Am Ende sollte die Oberfläche jedenfalls schon ziemlich glatt sein.
16. Runden Sie den Kopf ab. Halten Sie sich noch von den Ohren fern; die kommen im folgenden Schritt dran. Sie werden im Brustbereich noch etwas Holz wegschnitzen müssen, damit es einen weichen Übergang zwischen Kopf und Brust gibt. Das Gleiche gilt für den Übergang zwischen Hinterkopf und Rücken der Katze.
17. Zeichnen Sie die Ohren auf den Kopf und entfernen Sie alles Holz zwischen ihnen. Ich fange mit meinem 3/11-Beitel an und setze die letzten paar Schnitte mit meinem Messer. Auf den Außenseiten ist es einfacher, alles mit dem Messer zu machen.
18. Zeichnen Sie eine Mittellinie auf die Rückseite jedes Ohrs. Benutzen Sie Ihr Messer, um die Ohren bis zu dieser Linie abzurunden. Nach der Arbeit an den Ohren könnten Sie den Kopf ein wenig verschmälern wollen. Schnitzen Sie so lange, bis Sie mit dem Gesamtbild zufrieden sind.
19. Höhlen Sie die Ohren aus. Verwenden Sie dafür einen sehr feinen Beitel, beispielsweise 11/1. Seien Sie extrem vorsichtig. Sie arbeiten auf sehr engem Raum, und es ist sehr leicht, mit dem Beitel abzurutschen und versehentlich zu viel Holz zu entfernen. Die beste Vorgehensweise ist es, zuerst von der Ohrspitze herunter und dann von der Unterkante hinauf zu schneiden. Das alles sollte mit sehr wenig Druck auf das Werkzeug geschehen. Arbeiten Sie so sauber wie nur möglich. Dann müssen Sie später viel weniger schleifen.
20. Zeichnen Sie, wenn nötig, die Vorlage nochmals auf den Schwanz und beginnen Sie mit dem Abrunden. Fangen Sie an der Schwanzspitze an und arbeiten Sie sich langsam zur Schwanzwurzel hinunter. Es ist wohl am einfachsten, die Katze am Schwanz festzuhalten. Auf diese Weise können Sie nicht zu viel Druck aufwenden. Wenn Sie vorhin etwas Holz zwischen Rücken und Schwanz stehen
gelassen haben, können Sie dieses nun entfernen. Dafür können Sie einen kleinen Beitel, etwa 11/3 oder sogar 11/1, verwenden.
21. Passen Sie alles an. Meine Katze erschien von vorn etwas zu breit, also habe ich vor dem Schleifen noch ein paar Feinabstimmungen vorgenommen. Wenn Sie Probleme mit Schnauze bzw. Gesicht haben, zeichnen Sie ein Augenpaar auf das Gesicht. Das sollte die Orientierung erleichtern. Das muss kein Kunstwerk werden, zwei kleine Kringel reichen schon völlig aus.
22. Fangen Sie mit dem Schleifen an. Beginnen Sie mit Körnung 80, um alle Buckel und Grate rasch zu beseitigen. Halten Sie dieses raue Papier aber vom Kopf fern, weil es für diesen zu grob ist. Zum Schleifen zwischen Schwanz und Rücken können Sie einen dünnen Holzspatel oder etwas Ähnliches verwenden, um gut hineinzukommen. Dadurch vermeiden Sie auch, zu fest auf den Schwanz zu drücken. Zwischen den Vorderbeinen und für die Innenseiten der Ohren sollten Sie ein gefaltetes Stück 150er-Schleifpapier verwenden. Wenn Sie die gesamte Katze mit Körnung 150 abgeschliffen haben, machen Sie mit 320 weiter, bis alles glatt ist. Danach schleifen Sie mit 600, feuchten das Holz an und schleifen es nach dem Trocknen erneut. So stechen alle verbliebenen Unsauberheiten heraus und können beseitigt werden.
23. Bemalen Sie die Katze. Ich habe meine Katze hellgrau bemalt, indem ich zwei sehr dünne Schichten schwarzer Wasserfarbe aufgetragen habe. So entsteht eine weiche, pelzige Optik. Katzen gibt es in allen möglichen Farben, also toben Sie sich aus! Wenn Sie es glänzend mögen, können Sie einen Glättstahl verwenden.
Aus dem Buch:
ISBN 978-3-7020-2305-8
Wouter de Bruijn
EINFACH TIERE SCHNITZEN
Schritt für Schritt einfach erklärt
Wölfe, Wale, Vögel, Bären und mehr
Aus dem Englischen übersetzt Nils Wegner
136 Seiten, Großformat, 21 x 28 cm, broschiert
€ 18,00
Schnitzen ist ein naturverbundenes Hobby – da liegt es nahe, wilde Tiere als Motiv zu wählen. Das ist nicht schwer: Lernen Sie Schritt für Schritt 14 stilisierte Tierschnitzereien kennen, die keine aufwendige Detailarbeit brauchen, sondern durch klare Konturen, naturnahe Formgebung und Bemalung wirken.














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