HOLZVERBINDUNGEN – RANDFUGE
Holzverbindungen sind das Herzstück traditioneller und moderner Holzbearbeitung – seit Jahrhunderten im Einsatz, um Bauteile stabil, funktional und ästhetisch zu verbinden. Ob Randfuge, Stoßfuge oder kunstvolle Schwalbenschwanzverbindung: Diese Techniken lassen sich sowohl von Hand als auch mit modernen Maschinen präzise umsetzen.
Wenn Sie aus schmalen Brettern breite Platten zusammenleimen wollen, sollten Sie Randfugen verwenden. Diese Holzverbindung ist beliebt für Tischplatten und Schranktüren. Wenn Sie keine ausreichend breiten Holzstücke haben, leimen Sie schmale auf das gewünschte Maß zusammen. Die Ränder eines Brettes sind die Oberflächen rings um die Breitseiten. Eine Randfuge erhält ihre Stärke durch die große Oberfläche zum Verleimen entlang der Maserung.
Für eine starke Randfuge bereiten Sie die Holzstücke vor, indem Sie sie auf die richtige Dicke hobeln und alle Ränder verbinden. Längen Sie die Bretter ab und bestimmen Sie die grobe Breite anhand des Endergebnisses. Lassen Sie ein wenig Überstand, der nach dem Verleimen entfernt wird. Nehmen Sie sich die Zeit, die Bretter genau auszurichten, um sichtbare Leimspuren zu vermeiden und ein schönes Ergebnis zu erzielen. Um das präzise Verleimen zu erleichtern, können Sie einen „Zimmermannswinkel“ über die gesamte Breite der Platte zeichnen. Dann können Sie sich beim endgültigen Ausrichten und Verleimen immer an den Bleistiftlinien dieses Dreieckes orientieren.
HÄNDISCH
Verwendete Werkzeuge:
• Sägen,
• Handhobel
Ich benutze in der Regel eine Raubank für die Ränder eines zu verleimenden Brettes. Das ist ein sehr langer Hobel (zwischen 55 und 61 cm), mit dem Sie über alle Unebenheiten fahren und sie herunterschneiden, bis der Rand völlig glatt und gerade ist.
1. Der lange Korpus einer Raubank ist ideal, um eine glatte Oberfläche zum Verleimen zu schaffen. Hobeln Sie einen Rand ab, bevor Sie die gewünschte Breite Ihres Werkstückes markieren.
2. Verwenden Sie ein Streichmaß oder einen Kombinationswinkel, um vom abgehobelten Rand aus die gewünschte Breite Ihres Werkstückes zu markieren.
3. Sägen Sie das Werkstück mit einem Fuchsschwanz zurecht. Achten Sie dabei darauf, nur auf der Überschussseite der angezeichneten Linie zu sägen.
4. Entfernen Sie die Sägespuren mit einem Handhobel und hobeln Sie bis auf die angezeichnete Linie hinunter.
5. Richten Sie die Bretter nach dem besten Aussehen aus und zeichnen Sie ein Dreieck über alle verwendeten Stücke hinweg. Das wird Ihnen beim Anordnen der Stücke zum Verleimen helfen.
6. Drehen Sie jedes Stück eines Bretterpaares so, dass der Leimrand nach oben zeigt. Klemmen Sie das Paar zusammen in den Schraubstock Ihrer Werkbank, sodass die oberen Ränder bündig liegen, und hobeln Sie alles glatt. So vermeiden Sie Abweichungen im Hobelwinkel, damit die Verbindung lückenlos wird.
7. Wenn die Ränder eines Bretterpaares beim Hobeln nicht exakt rechtwinklig ausfallen (hier stark übertrieben), ist das nicht schlimm. In der fertigen Verbindung wird der Winkel des einen Brettes zu dem des anderen passen.
8. Wenn die gehobelten Ränder zusammenliegen, schaffen die paarigen Winkel eine perfekte, lückenlose Verbindung.
9. Tragen Sie eine dünne Schicht Leim auf die Ränder auf.
10. Bringen Sie Klemmen gerade so fest an, dass die Verbindung zusammengedrückt wird.
MASCHINELL
Verwendete Werkzeuge:
• Abrichte oder Tischkreissäge
Mit Elektrowerkzeugen befolgen Sie im Großen und Ganzen den Ablauf des Handwerkzeugeinsatzes. Statt die Werkstücke mit der Handsäge zu schneiden, verwenden Sie die Tischkreissäge. Und wenn Sie keinen Handhobel zur Verfügung haben, um Sägespuren zu entfernen, nehmen Sie einen Schleifklotz zum Glätten der Ränder für das Verleimen. Achten Sie aber darauf, die Kanten nicht abzurunden. Sie wollen sich vielleicht ein Sägeblatt anschaffen, das einen glatten Rand schafft. Die üblichen Sägeblätter dienen dazu, möglichst effizient viel Material zu entfernen, aber werden raue Ränder hinterlassen. Leimfugensägeblätter hingegen sind mit einer besonderen Zahnstellung versehen, sodass sie die Ränder vor dem Verleimen nicht mehr schleifen oder hobeln müssen.
Wenn Sie kein Leimfugensägeblatt haben, kann eine Abrichte hilfreich sein, um glatte, gerade Ränder zum Verleimen zu schaffen.
Aus dem Buch:
ISBN 978-3-7020-2307-2
Randall A. Maxey
HOLZVERBINDUNGEN
Maschinell und händisch
Aus dem Englischen übersetzt von Nils Wegner
176 Seiten, zahlr. Farbabbildungen, 21 x 28 cm, broschiert
€ 22,00
Ob per Hand oder per Maschine: die 20 wichtigsten Holzverbindungen werden in diesem Buch in zahlreichen Schritt-für-Schritt-Abbildungen detailliert und gut nachvollziehbar dargestellt: Irrtum unmöglich!













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