Das Permakultur Hochbeet

Permakultur Hochbeet selber bauen.

Jede Bewirtschaftungsform, die sich an den Regeln der Permakultur orientiert, ist darauf ausgerichtet, dauerhaft funktionierende Systeme zu erschaffen.
Gemeint sind Naturkreisläufe, in denen Mensch, Tier und Pflanze miteinander in Verbindung treten und der eine vom anderen profitieren kann.
Natürlich kann die Permakultur auf einem so begrenzten Raum, wie es ein Hochbeet darstellt, nur ansatzweise funktionieren. Dennoch können einige Zielsetzungen der Permakultur, zu denen Nachhaltigkeit, Diversität sowie Widerstandsfähigkeit gehören, auch auf einem Hochbeet realisiert und sogar besonders anschaulich dargestellt werden.
Bei der Entscheidung, welche Pflanzen auf einem Permakulturhochbeet angebaut werden können, hat der Gärtner zunächst die Qual der Wahl. Später nimmt der Hochbeetgärtner eine eher beobachtende Funktion ein und beschränkt sein Eingreifen auf ein Minimum. Die Pflanzen sollten ihm zum Lehrer werden. Sie drücken sich in ihrer eigenen Sprache aus und zeigen uns Menschen in deutlicher Form, ob ihnen ihr Standort behagt oder nicht.
Eine gute Beobachtungsgabe, Offenheit und Lernfreude sind demnach Voraussetzungen, die jeder an Permakultur interessierte Gärtner unbedingt mitbringen sollte.

Geeignete Pflanzen für ein Permakulturhochbeet

Blutsauerampfer (Rumex ssp.)
Borretsch (Borago officinals)
Erdbeeren (Fragaria)
Etagenzwiebeln (Allium x proliferum)
Feldsalat, Vogerlsalat (Valerianella locusta)
Gartenmelde (Atriplex hortensis)
Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus)
Kartoffeln (Solanum tuberosum)
Knoblauch (Allium sativum)
Kürbis (Cucurbita)
Lauch, Porree (Allium ampeloprasum ssp.)
Meerkohl (Crambe maritima)
Oca (Oxalis tuberosa) Knolliger Sauerklee
Petersilie (Petroselinum crispum)
Pimpinelle, Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor)
Ringelblume (Calendula officinalis)
Rucola, Salatrauke (Eruca sativa)
Schnittlauch (Allium schoenoprasum)
Schildampfer (Rumex scutatus)
Schwarzkümmel, Jungfer im Grünen (Nigella damascena) (Weidenkohl)
Wildtomate (Lycopersicon pimpinellifolium)
Winterportulak (Montia perfoliata)

Nachhaltiger Anbau von Nutzpflanzen ist immer dann möglich, wenn sich Pflanzen entweder selbstständig an ihrem Standort aussäen und dort ohne unser Zutun fortpflanzen, oder Samen von Menschenhand gesammelt, getrocknet und im Folgejahr wieder auf dem Beet ausgestreut werden können, sodass sich hier alte Sorten ebenso bewahren lassen wie auch in seltenen Fällen sogar neue Züchtungen entstehen können.

Es wächst ganz von alleine

Es ist schon sonderbar, was im Frühjahr so alles aus dem Hochbeet sprießt-
Das werden schon viele Hochbeetgärtner gedacht haben, wenn sie später leckere Hokkaido-Kürbisse, Tomaten oder Kartoffeln ernten konnten, und das, obwohl sie diese Pflanzen niemals bewusst angebaut haben.
Durch die Entsorgung der Küchenabfälle während der Wintermonate im Inneren des Hochbeetes gelangen auch Saatgut und andere keimfähige Pflanzenreste in das Beet. Durch die hier herrschenden milderen Temperaturen überdauern sie durchaus auch den härtesten Winter unbeschadet. Die Keimlinge suchen sich im Frühling ihren Weg ans Licht auch durch dickere Schichten hindurch und versetzen den nichtsahnenden Gärtner damit in Erstaunen.
Es ist also durchaus eine spannende Sache, auf die Gewächse aus dem Beetinneren zu warten und stellt somit ebenfalls einen Anbau im Sinne der Permakultur dar, diesen Pflanzen ihr Recht auf Leben zu gestatten. Dies gilt selbstverständlich nicht für alle Arten von Pflanzen, die auf dem Hochbeet ihren Start ins Leben wagen. Ein wildes Brombeergestrüpp oder eine stattliche Eiche will sicher niemand auf einem Hochbeet kultivieren, doch vielleicht findet sich für die leckeren Beerenfrüchte oder den heimischen Baum ja noch ein Plätzchen in einer Vogelschutzhecke oder auf einer großen Wiese hinter dem Haus?
Immer auch in Abhängigkeit davon, welche Pflanzen den Winter über verzehrt wurden und welche Pflanzenteile demnach den Weg in das Hochbeet fanden, darf der Hochbeetgärtner mit vielen verschiedenen Pflanzen rechnen, die ganz ohne sein Zutun auf dem Beet erscheinen könnten:

Kartoffeln
Kürbisse
Tomaten
Pfirsichbäumchen
Petersilie
Wein
Pastinake
Walnussbäumchen
Zwiebeln
Pfefferminze
Brombeeren
Erdbeeren
Möhren
Apfelbäumchen
Kirschbäumchen
und viele andere-.

(Anbauplan Permakulturhochbeet)

Anbauplan

1 = 1 Wildtomate
2 = 1 Lauch, Porree
3 = Reihe Gartenmelde
4 = Reihe Winterportulak
5 = Reihe Schnittlauch
6 = 1 Kapuzinerkresse
7 = 1 Borretsch
8 = 1 Schildampfer

Pflege des Permakulturbeetes

Ein Hochbeet in Permakultur benötigt nur wenig Pflege.
Zu dicht stehende Pflanzen werden gelegentlich ausgedünnt, damit sie sich nicht gegenseitig in ihrem Wuchs behindern. Ebenso verhält es sich mit unerwünschten Beikräutern, sie werden einfach herausgezupft und als dünne Mulchschicht auf dem Beet liegengelassen.
An heißen Tagen muss allerdings auch das Permakulturbeet regelmäßig gegossen werden. Um eine gute Durchwurzelung zu erreichen, hat es sich bewährt, lieber einmal durchdringend statt mehrfach immer nur oberflächlich zu gießen. Diese Regel gilt nicht nur für Hochbeete, sondern ganz allgemein auch für den Anbau in bodennahen Gemüse- oder Blumenbeeten.
Gedüngt werden muss das Beet nicht, da den Pflanzen über Jahre hinweg immer ausreichend Nährstoffe aus seinem reichen Innenleben zur Verfügung gestellt werden.

Dieser Text stammt aus dem Buch „Das Hochbeet für Gemüse, Kräuter und Blumen“ von Sofie Meys.
Hochbeete liegen im Trend. Kein Wunder, bieten die „Beete im ersten Stock“ doch eine Fülle von Vorteilen: Die Feuchtigkeit wird besser gespeichert, was nicht nur die Pflanzen spätestens in der Urlaubszeit zu schätzen wissen. Der Hauptleidtragende der Gartenarbeit, der Rücken, wird ein Hochbeet ebenfalls schnell lieben lernen. Dazu kommen der geringe Platzbedarf, der Hochbeete auch terrassentauglich macht, und eine schmucke Optik. Neo-Gärtner hingegen werden sich freuen, dass Hochbeete auch ohne große Pflege bezüglich Ernte die Nase vorne haben.

Hochbeete können in den unterschiedlichsten Varianten errichtet werden: eckig und rund, mit Fertigbausätzen, Palisaden aus Holz oder Granit oder sogar, wie im Mittelalter, mit geflochtenen Weidenruten eingefasst. Auch eine Trockenmauer mit Nistplätzen für Tiere kann ein Hochbeet einfassen, sogar Autoreifen eignen sich für kleine Hochbeete, die Kräuterspirale ist eine weitere Sonderform. Hochbeete finden auf jeder Terrasse Platz oder können als gestalterisches Element im Garten eingesetzt werden.

Sofie Meys schildert in ihrem Buch aber nicht nur, worauf es bei der Errichtung der unterschiedlichen Hochbeet-Arten ankommt, sondern widmet sich auch dem Thema Bepflanzung: Vom Gemüse- und Küchenkräuter-Hochbeet über das mediterrane, das wilde und das Permakultur-Hochbeet bis zum Duftpflanzen- und zum Kinder-Hochbeet.

ISBN 978-3-7020-1351-6
Sofie Meys
DAS HOCHBEET
Für Gemüse, Kräuter und Blumen

149 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen, Hardcover

Preis: € 19,90

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