ALLERHEILIGENSTRIEZEL – REZEPT

Gebildbrote zu Allerheiligen:
Ein Traditionsgebäck in vielen Bundesländern Österreichs ist der Allerheiligenstriezel als Symbol für die Haarzöpfe, die in früheren Zeiten als Opfer und Grabbeigabe dienten. Später wurde das Gebäck an arme Leute und Kinder verschenkt. Auch die „Allerheiligengeige“ oder die „Himmelsleiter“ (als Symbol für die Annäherung an Gott) sind Allerheiligengebäcke. In einigen Gegenden bekommen die Patenkinder als „Godnsach“ zu Allerheiligen Striezel oder auch Kipferln geschenkt (diese und anders geformte Gebäckstücke werden aber auch zu Neujahr, zu Ostern oder am Weißen Sonntag verschenkt).

ZUTATEN (für 3 oder 4 Striezel, je nach gewünschter Größe)
2 P. Germ
15 g Zucker
knapp 500 ml Milch
1 kg Mehl
150 g Butter
6 Eidotter
2 P. Vanillezucker
2 EL Rum

1 Ei zum Bestreichen
Hagelzucker zum Bestreuen (falls gewünscht)

ZUBEREITUNG
Die zerbröselte Germ mit dem Zucker und der lau warmen Milch mit etwas vom Mehl in einer Schüssel verrühren, mit ein bisschen Mehl bestauben und das Dampfl ca. 20 Minuten gehen lassen.
In einer großen Schüssel das restliche Mehl mit dem aufgegangenen Dampfl , der zerlassenen Butter, den Eidottern, dem Vanillezucker und dem Rum vermengen und zu einem geschmeidigen Teig verkneten, bis sich der Teig von der Schüssel löst.
An einem warmen Ort gehen lassen, bis sich das Volumen des Teigs sichtbar vergrößert hat, den Teig noch einmal durchkneten und wiederum aufgehen lassen.
Den Teig in neun oder zwölf gleich große Stücke teilen (je nachdem, ob Sie drei oder vier Striezel machen wollen). Die Teigstücke zu Strängen rollen und daraus Dreier-Zöpfe flechten.
Diese noch einmal kurz rasten lassen und anschließend mit verquirltem Ei bestreichen.
Die Striezel im auf 180 °C vorgeheizten Backofen ca. 30 Minuten backen.

TIPP
Je nach Geschmack kann jedem süßen Germteig zur Verfeinerung abgeriebene Bio-Zitronenschale, Anissamen und ausgekratztes Vanillemark einer Vanilleschote anstatt des Vanillezuckers beigefügt werden. Und natürlich sind ganz nach persönlichen Vorlieben Rosinen entweder geliebte Zutat oder absolut verpönt!

Aus dem Buch:

ISBN 978-3-7020-2080-4
BÄUERINNEN BACKEN TRADITIONELLES FESTGEBÄCK
144 Seiten, durchgehend farbig bebildert, 21 x 26,5 cm, Hardcover
€ 21,00

Zu vielerlei kirchlichen Festen und anderen Anlässen wurden und werden regional unterschiedliche Gebäckspezialitäten gebacken. Im Buch findet sich traditionelles Brauchtumsgebäck von Neujahr bis Silvester, von Ostern bis Weihnachten (z. B. Glücksschweinchen, Glöckler- und Faschingskrapfen, Osterpinzen, Weihbrot, Godenkipferln, Hochzeitskrapfen, Pfingststrudel, Pilger-Mohnzelten, Allerheiligenstriezel, weihnachtliches Früchtebrot, Uromas Honigbusserln, Butterstöri usw.) und moderne Kreationen wie Kindergeburtstagskuchen in Traktorform oder Muttertagstorte in Herzform.