Herstellung handgemachter Seifen

Einige Seifenideen aus dem Buch:

Hafer im Borretsch
Hafer tut unserer Haut gut, da er bei Ekzem oder Schuppenflechte den Juckreiz lindert. Mit einem sanften Peeling-Effekt wird dieses Seifenstück Ihnen bei der Hautreinigung helfen, tote Hautzellen zu entfernen.
Sein belebender Mentholgeruch wird Sie bei Ihrer morgendlichen Dusche aufwecken. Da Borretschöl besonders reich an Omega-3-Fettsäure ist, ist für die Kosmetik aufgrund seiner regenerierenden Wirkung bei angegriffener Haut von Interesse.
(6 % rückfettend)


Sonnenbad

Diese Seife, die einen süßen Duft nach sonnengereiften Zitrusfrüchten besitzt, ermöglicht es einem inmitten des Winters, sich eine angenehme sommerliche Auszeit zu gönnen. Zusätzlich verstärkt die helle und frische Farbe der Zitrusfrüchte diesen Anti-Stress-Effekt. Die Farbe entsteht einzig und allein durch die Nutzung des nativen Palmöls. Sie können auch, wenn Sie möchten, Ihr Seifenstück mit Annattostrauchkörnern färben, die in Olivenöl eingelegt wurden.
(8 % rückfettend)

ISBN 978-3-7020-1323-3
Die Autoren: Leanne undamp; Sylvain Chevallier
Seifen- Selbst gemacht, Einfach und natürlich
120 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen, brosch.
Preis: 14,95 €
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Seifenherstellung zu Hause

Es werden unterschiedliche Zutaten ausführlich beschrieben wie zum Beispiel über 40 verschiedene Fette und Öle die für Seifenherstellung geeignet sind sowie verschiedene Farb- und Duftstoffe und andere beigaben für die besten kosmetischen Effekte. In den zahlreichen Rezepten finden Sie Seifen für jedes Ereignis und Hauttyp.

Einige Seifenideen aus dem Buch:

Für unsere Tierfreunde
6 % rückfettend
Der Niembaum, auch Niem genannt, besitzt eine
Vielzahl von therapeutischen Eigenschaften, und man
kombiniert ihn gerne mit ätherischen Ölen, die eine
insektenvertreibende Wirkung besitzen. Das schwarze
und eher dickflüssige Niemöl ist ein wichtiger Bestandteil
dieser einzigartigen Seife. Sein starker Geruch verschwindet
bei der chemischen Reaktion der Verseifung und der
Beimischung der ätherischen Öle. Diese Seife eignet sich
als Pflegeshampoo genauso gut für den Hund wie auch
für das Pferd oder den Esel der Familie.

Shampoo-Seife

6 % rückfettend
Es handelt sich hierbei um ein ausgewogenes Rezept,
das für alle Haartypen geeignet ist, aber auch wirksam
gegen Schuppen ist und bei Kopfhautproblemen hilft.
Achtung, das Bier darf keine Kohlensäure mehr beinhalten:
Rechnen Sie mit 2 Tagen, bis es schal wird. Zusätzlich
zum Bier (welches die Haare stärkt und ihnen gleichzeitig
eine schönen Glanz verleiht, wird noch ein Eigelb verwendet,
das reich an Proteinen ist, aber die Herstellung ein
wenig erschwert: Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Ihre
Mischung anfangs ein wenig ungewohnt aussieht. Rühren
Sie einfach weiter um, und alles wird gut verlaufen.

ISBN 978-3-7020-1323-3
Die Autoren: Leanne undamp; Sylvain Chevallier
Seifen- Selbst gemacht, Einfach und natürlich
120 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen, brosch.
Preis: 14,95 €

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Seifen selber machen

Auch die verschiedenen Zutaten werden ausführlich behandelt, so 40 zur Verseifung geeignete Fette und Öle, unterschiedliche Duft- und Farbstoffe sowie andere Zusätze für besondere kosmetische Effekte. Die Rezepte beinhalten Seifen für jeden Anlass und Hauttyp.

Einige Seifenideen aus dem Buch:

Gärtner-Seife

7 % rückfettend
Dies ist eine wunderbare Peeling- und parfümierte
Seife, die für strapazierte Gärtner-, Mechaniker- und
Handwerkerhände wie geschaffen ist. Sie besteht aus
zwei pflanzlichen Ölen, die von Pflanzenarten stammen,
die in unseren Gärten weit verbreitet sind, nämlich der
Sonnenblume und dem Borretsch.

Strahlendes Aussehen

7 % rückfettend
Speziell für die Gesichtspflege sensibler Haut konzipiert,
bietet sich diese Seife mit ihrem schönen Farbton
auch für sanftes Abschminken an. Die Karotte ist ein
starkes Antioxydationsmittel, das dabei hilft, die Belastungen,
denen Haut und Haare tagtäglich ausgesetzt
sind, zu reduzieren. Die pflanzlichen und ätherischen Öle
in diesem Rezept wurden aufgrund ihrer kosmetischen
Qualitäten ausgesucht.

ISBN 978-3-7020-1323-3
Leanne undamp; Sylvain Chevallie
Seifen- Selbst gemacht, Einfach und natürlich

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Rennpferde – Athleten mit Charaktere

Heinrich Lazarini: Rennpferde – Athleten mit Charaktere

Zu Rennpferden beider Sparten Galopp- und Trabrennsport ist zu sagen, dass sie in erster Linie ein Zuchtkriterium erfüllen müssen, und das ist die Schnelligkeit. Andere Kriterien, wie gutes Wesen, stabile Gesundheit oder besondere Rittigkeit bzw. Zugeignung, sind züchterisch sekundär und ergeben sich bis zu einem gewissen Grad von selbst.
Die Pferde werden im Gestüt und auf der Bahn professionell gehalten, versorgt und geritten bzw. gefahren, was manche Schwachpunkte oder Probleme überdeckt. Daraus folgt, dass Rennpferde außerhalb des Rennsports häufig den Ruf haben, schwierig in Haltung, Umgang und Gebrauch zu sein. Es ist eine Tatsache, dass ein Rennpferd, das direkt von der Rennbahn kommt und einer neuen sportlichen Verwendung zugeführt wird, recht hohe Anforderungen an das Horsemanship seines neuen Besitzers stellt. Die Umstellung muss langsam erfolgen, mit viel Gefühl für das einzelne Tier und seine Eigenheiten. Es ist empfehlenswert, langsam umzustellen und eventuell sogar schon auf der Bahn damit zu beginnen. Man muss das Kraftfutter meist etwas reduzieren, denn Spitzenleistungen sind ja nicht mehr erwünscht, dennoch liegt der Bedarf bei etwa 1,5 Mal der Menge für andere Rassen. Die Heumenge sollte langsam gesteigert werden, bis sie die Normalmenge von ca. eineinhalb Kilo pro 100 Kilo Körpergewicht erreicht; viele aktive Rennpferde leiden an Magengeschwüren, ihnen hilft eine normale Heufütterung mit langer Fresszeit bei der Heilung.
Die Bewegung sollte, wenn irgend möglich, vom rein auf Schnelligkeit ausgerichteten Sporttraining zu einem eher auf entspanntes, langsames Reiten bzw. Fahren ausgelegten „Arbeiten mit Kopf“ umgestellt werden. Es ist sehr wichtig, das Tier in einen entspannten und zufriedenen Zustand zu bringen und es nicht weiter zu stressen oder zu schnell mit völlig neuen Anforderungen zu überfallen. Geduld zahlt sich meistens aus; scharfes Durchgreifen bei Schreckreaktionen oder Ausbildungsproblemen behindert beim sensiblen Vollblut meistens die Vertrauensbildung. Hat man aber sein Vertrauen errungen, dann findet man im Vollblutpferd einen verlässlichen und jederzeit leistungsbereiten Partner. Großkalibrige Galopper sind ausgezeichnete Vielseitigkeitspferde; Traber können besonders als Distanzrennpferde oder vor der Kutsche große Leistungen erbringen.
Ein gutes Rennpferd ist vor allem hart, es steckt körperliche und nervliche Belastungen schadlos weg und gedeiht sogar im Training das gilt für beide Sparten. Allzu sensible und launische Tiere sind jedoch schwer zu trainieren und noch schwerer umzustellen. Soll ein Rennpferd in den Freizeitsport gehen, so ist seine Gesundheit wichtig; zu schwere Beinschäden sind bedenklich, allerdings kann bei leichten Verschleißerscheinungen ein Auge zugedrückt werden, wenn die zukünftige Belastung deutlich geringer bleibt als im Rennen. Soll das Pferd aber in den Spitzensport, was eher selten vorkommt, dann sollte es ganz gesund sein. Bei Trabern sind es oft Knochen- bzw. Gelenksprobleme, bei den Galoppern eher Sehnen- oder Bänderschäden eine Ankaufsuntersuchung ist daher ratsam.
Beim Rennpferd wird größter Wert auf die Abstammung, das Pedigree gelegt; die Züchter und Trainer schließen aus langer Erfahrung von den Vorfahren auf die mögliche Leistung des jungen Pferdes. Für den Freizeitreiter ist das in der Regel völlig egal, weil er, wie man sagt, nicht auf dem „Papier reitet“. Wer sich gut auskennt oder einen erfahrenen Berater hat, der kann manchmal auf den Charakter schließen, weil es eher schwierige und weniger lebhafte Linien gibt.
Viele Galopper und Traber sind ausgesprochen intelligente, lernfreudige und gutmütige Pferde, die in ihrem „zweiten Leben“ gerne mit Kindern arbeiten oder entspannte Ausritte oder Ausfahrten machen. Man darf aber ihre schnellen Reaktionen und ihr Tempo nicht unterschätzen, sie können auch als rundliche Freizeitkameraden noch immer schneller rennen als jedes Warmblut.
Spitzensportler sind oft sensible Wesen, denn ihre Reizschwelle muss ja niedrig sein; Schlafhauben sind selten erfolgreich. Das nennt man den Rennkopf, der allerdings auch Siegeswillen, Härte und Persönlichkeit umfasst. Das sind Eigenschaften, die am Freizeitsektor weniger erwünscht sind und viel Feingefühl verlangen, um sie erfolgreich kanalisieren zu können.
Alle Rennpferde sind recht feingliedrige, muskulöse Athleten. Sie können und sollen, wie jedes andere Pferd auch, rund ums Jahr zumindest tagsüber im Freien sein. Das tut ihrer Gesundheit und ihren Nerven nur gut; allerdings brauchen sie gutes Futter, gute Pflege und eine verständige Hand kurzum, sie müssen sich wohlfühlen. Vernachlässigt leiden sie unter harten Bedingungen vermutlich mehr als ein Robustpferd oder ein Kaltblut.
Rennpferderassen: Englisches Vollblut; Vollblut- und Anglo-Araber, Traber.Alles was Reiter, Züchter und Käufer zum Thema Pferdebeurteilung wissen müssen, findet sich kompakt und übersichtlich dargestellt im Buch „Pferde richtig beurteilen. Praktisches Wissen für Reiter, Züchter, Käufer -“ von Martin HalleISBN 978-3-7020-1310-3
Martin Haller (Hrsg.)
Pferde richtig beurteilen
Praktisches Wissen für Reiter, Züchter, Käufer
260 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Hardcover
29,90 €

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Die britischen Ponys

Die britischen Ponys von Linda Impey

Die Britischen Inseln haben das Glück, nicht weniger als neun traditionelle Ponyrassen zu besitzen. Daneben gibt es noch einige Rassen ohne eigenes offizielles Zuchtbuch, die trotzdem untrennbar mit unserer Ponyszene verbunden sind (z. B. den Tinker oder das Lundy-Pony).
Jede Rasse hat eine eigene Zuchtgesellschaft, welche die Eintragung der Fohlen und die Bewerbung von Zuchtprodukten und Gestüten über hat. Diese Vereine oder Gesellschaften verfassen und bewahren den jeweiligen Rassestandard, welcher für alle Züchter und Richter verbindlich sein sollte.
Obwohl jede Rasse ihren eigenen und individuellen Standard hat, sind die Proportionen aller Berg- und Heideponys annähernd dieselben. Die Distanzen vom Genick zum Widerrist, vom Widerrist bis zum Ellbogenhöcker, von diesem bis zum Fesselkopf und vom Widerrist zum höchsten Punkt der Kruppe sollten etwa gleich lang sein. Diese Maße sind für unsere Ponyrassen recht typisch und dabei etwas unterschiedlich zu den Reitponys, die ja in ihren Proportionen eher einem hochgezüchteten Reitpferd ähneln, also längere Beine haben und schmäler sind. Weil eben die alten Ponyrassen so gebaut sind wie oben beschrieben und dazu meist auch relativ breitbrüstig sind, können sie weit mehr Gewicht tragen als ein feingliedriges Reitpony oder ein zartes Kleinpferd. Das ermöglicht es solch einem Pony, sogar einen nicht zu schweren erwachsenen Reiter oder eine große Last zu tragen. Highland-Ponys werden noch immer in den großen Jagdrevieren des schottischen Hochlands dazu gebraucht, die erlegten Hirsche über raues Terrain ins Tal zu tragen. Ein ausgewachsener Hirsch kann rund 100 kg wiegen, also braucht das Pony harte, gut geformte Hufe aus dunklem Horn und ein stabiles Gebäude (helles Hufhorn gilt als weich).
Acht der britischen Rassen haben lange Mähnen und Schweife und etwas Kötenbehang an den Beinen. Das dient als Schutz vor dem winterlichen Regen und dem Schnee; nur das New-Forest-Pony hat kürzeres, dünneres Langhaar und keinen Kötenbehang, weil es aus einem klimatisch milderen Waldgebiet stammt. Es darf auch längere Ohren aufweisen als die anderen Rassen; kleine Ohren minimieren nämlich den Wärmeverlust, und ein rauer Lebensraum ist für diese Rassen prägend gewesen.
Alle neun nativen Rassen wurden auf den Farmen als equide Allround-Traktoren verwendet. Das Shetland-Pony ist für seine Größe enorm stark und musste arbeiten. Es kann einen Karren ziehen, einen leichten Reiter tragen, die Körbe mit Torf für das Herdfeuer zum Gehöft schleppen und jede anfallende Arbeit auf einer Kleinlandwirtschaft erledigen. Eine gewisse Ausnahme ist der Welsh Cob, der eigentlich eine zusammengewürfelte Rasse ist, die ursprünglich Reittiere für die mittelalterlichen Knappen liefern sollte. Obwohl es für sie kein Größenlimit gibt, sollten die Cobs noch immer starke Ponymerkmale aufweisen.
Man fordert zu Recht gute Hufe, und alle unsere Ponyrassen sollten steinharte Hufe haben. Besonders die großen Rassen Fell, Dales, Highland und Welsh Cob müssen große, flache Hufe als Standfläche für ihr hohes Gewicht aufweisen. Die Röhren sollen stark sein, also über stabile Knochen und gut entwickelte Sehnen verfügen, die zusammen das ergeben, was wir in England flat bone nennen. Übersetzt heißt das etwa, dass der Querschnitt unter dem Karpalgelenk groß und rechteckig ist und nicht zu klein und rund.
Wenn die Ellbögen an den Körper gedrückt sind, so behindert das die freie Bewegung und ergibt eine kurze, stampfende Aktion. Alle Ponyrassen sollten eine gut entwickelte Kruppe haben, denn sie ist der Motor. Die Aktion wünscht man sich bei den großen, reitbetonten Rassen so gut, dass sie mit Sportpferden mithalten können. Allerdings dürfen sie nicht wie Vollblüter laufen, sondern sollten etwas Knieaktion aufweisen und vor allem die Sprunggelenke beugen. Flache, behäbige oder unkorrekte Gänge sind verpönt, weil das auch in der freien Wildbahn gefährlich gewesen wäre. Jede Rasse hat ein charakteristisches Bewegungsmuster, das ein guter Richter erkennen kann, doch das bedarf einiger Übung. Alle sollen jedoch ausdauernd und trittsicher sein.
Hals und Schulter sollen lang sein, man will ja „viel Pferd vor sich haben“. Der Widerrist muss so ausgeprägt sein, dass sich eine ausreichend gute Sattellage ergibt, die den Reiter nicht knapp hinter den Ohren des Ponys platziert. Gerade beim Pony oder Kleinpferd ist die gute Vorhand wichtig, sonst ist das Reitgefühl schlecht.
Den Kopf wünscht man sich mit breiter Stirn, kleiner Schnauze und großen Nüstern, die eine effiziente Atmung ermöglichen.
Es muss einmal gesagt werden, dass die erlaubten Farben in den Rassestandards verbindlich sind, und zwar nicht nur in Großbritannien, sondern auch in den Nachzuchtländern. Sieht man ein Shetland-Pony als „getigert“ angepriesen, dann kann es kein reinrassiges Shetty sein! Diese Rasse enthält als einzige Berg- und Heiderasse auch Schecken, aber keine Tiger. Alle anderen sind immer durchgefärbt, mit Ausnahme des British-Spotted-Ponys, das nicht zu dieser Gruppe zählt und bei dem die Tupfen typisch sind. Es stimmt, dass ein gutes Pferd keine Farbe hat, doch die Standards sind strenge Richtlinien für Züchter und Richter.
Einige typische Ponyrassen: Connemara, Highland, Dales, Welsh-Cob, New Forest (groß); Exmoor, Fell, Welsh Sektion B und C; Fjord; Haflinger (mittelgroß); Welsh A, Dartmoor, Shetty (klein); kleine Tinker; Konik; Huzule; Bosniake; Dülmener; Deutsches Reitpony und ähnliche Rassen.Alles was Reiter, Züchter und Käufer zum Thema Pferdebeurteilung wissen müssen, findet sich kompakt und übersichtlich dargestellt im Buch „Pferde richtig beurteilen. Praktisches Wissen für Reiter, Züchter, Käufer -“ von Martin Haller.

ISBN 978-3-7020-1310-3
Martin Haller (Hrsg.)
Pferde richtig beurteilen
Praktisches Wissen für Reiter, Züchter, Käufer –
260 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Hardcover
€ 29,90

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Distanzpferde

Lady Marguerita Fuller: Distanzpferde gewinnen mit dem Kopf

Der Distanzsport, eine der ältesten Pferdesportarten überhaupt, hat sich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt und dementsprechend sind auch die Anforderungen an den Partner Pferd noch höher geworden. Distanzen bis 80 km oder auch 120 km sind von ziemlich vielen Pferden bei richtigem Aufbau gut zu meistern. Hier würde ich als wichtigste Voraussetzung gesunden Vorwärtsdrang und harte Beine nennen, ein guter Grundpuls ist sicher auch von Vorteil. Auf der internationalen Championatsdistanz von 160 km (100 Meilen) jedoch trennt sich die Spreu vom Weizen, hier treten jede Schwäche, jeder Trainingsfehler, jeder Mangel in der Ausrüstung usw. unbarmherzig zutage. Auch das Hirn und die Vernunft des Reiters sind stark gefordert. Die richtige Taktik und die vollkommene Kenntnis der Stärken und Schwächen des eigenen Pferdes sind unabdingbar. Nun aber zu den Voraussetzungen, die meiner Meinung nach ein gutes 100-Meilen-Pferd ausmachen. Hier würde ich als wichtigste vier Grundeigenschaften nennen:

Lauffreude und der Wille, für den Reiter zu kämpfen; dies erfordert natürlich zwingend ein enges Verhältnis zu diesem.
Harte Beine, die durch gezielten Aufbau weiter abgehärtet werden können. Meiner Erfahrung nach sind starke Sehnen auch belastbarer als zarte, ich stelle mir dabei immer vor, dass ein dicker Strick nicht so schnell reißt wie ein dünner.
Guter Metabolismus es gibt Pferde, die von Natur aus bereits ohne viel Training entsprechend schnelle Regenerationszeiten haben bzw. einen Ruhepuls von 26 Schlägen. Dies bringt im Bewerb einen enormen Vorteil: Die Reitzeit läuft so lange weiter, bis der Puls 64 Schläge erreicht hat, dazu hat man maximal 20 Minuten Zeit, ansonsten ist man nicht für die nächste Runde qualifiziert. Gute Erfahrungen hat man diesbezüglich mit Arabern von der Rennbahn gemacht, die drei- und vierjährig Rennen gelaufen sind dies scheint sich auch in einer besseren Regenerationszeit niederzuschlagen und ein optimales Grundtraining zu sein, sofern vernünftig ausgeführt.
Leichte Galoppade heute wird aufgrund der höheren Geschwindigkeiten hauptsächlich im Galopp geritten. Auch der Trab sollte eher wenig Aktion haben, relativ flache, kurze Tritte sind schonender und, wie ich an meinen Arabern sehe, auch schneller. Im direkten Vergleich ist z. B. mein Araber Komet im Trab mit seinen eher kurzen Tritten dem viel größeren Achal-Tekkiner Kalacsnyikov deutlich überlegen dessen Stärke dafür eine unglaubliche Härte auf den unterschiedlichsten Böden ist.
Optimal ist ein eher quadratischer Körperbau, nicht zu groß, kurze Fesselung und eine schräge Kruppe. Hier bestätigen aber wirklich zahlreiche Ausnahmen die Regel siehe George Washington, ein Halbblüter von über 170 cm Stockmaß, der zahlreiche 100-Meiler gewann. Sicher ist ein korrekter Körperbau von Vorteil, aber ich kenne viele Distanzpferde, deren Gebäude nicht perfekt ist und die trotzdem erfolgreich 160 km laufen. Auch meine eigenen drei 100-Meilen-Pferde sind bei Weitem nicht korrekt nach dem Lehrbuch gebaut. Wichtig hingegen ist die korrekte Bemuskelung ein Distanzpferd sollte lange, flache Muskeln haben, anders als z. B. ein Sprinter, der kräftige, kurze Muskeln hat. Dies deshalb, weil starke „Bodybuildermuskeln“ deutlich mehr Sauerstoff zur Versorgung benötigen, was auf langer Strecke schnell zur Übersäuerung führt.
Eindeutig im Vorteil auf der langen Strecke sind alle Pferde mit arabischem Blut, sei es Vollblutaraber, Shagya oder Partbred. Auf bergigen Strecken haben sich auch Kabardiner bewährt und sind hier sogar den Arabern überlegen. Meinen Kabardiner R. R. Mungo würde ich als das ideale Distanzpferd bezeichnen, wäre da nicht die heute nötige Grundgeschwindigkeit (zu seiner Zeit waren noch 10 km/h Mindestgeschwindigkeit erforderlich, heute sind es 12 oder sogar 14 km/h) und seine schlechte Hitzeverträglichkeit.
Der Achal-Tekkiner bringt hervorragende Voraussetzungen mit, und es gibt trotz sehr weniger Züchter doch auch einige davon auf der langen Strecke. Wie bereits erwähnt, sind diese Pferde an Härte kaum zu überbieten. Mental stellen sie den Reiter aber vor eine große Aufgabe und sind eher problematisch für Anfänger.
Wie bereits erwähnt, muss ein Distanzpferd vor allem über Laufwillen verfügen. Ein träges Pferd wird spätestens bei den ersten Ermüdungserscheinungen einfach stehen bleiben. Man kann kein Pferd zwingen, 160 km zu laufen weder die Pulswerte noch die Darmgeräusche oder der Metabolismus lassen sich erzwingen.
Auch ein lauffreudiges Pferd wird irgendwann genug haben (vor allem wenn man alleine unterwegs ist). Hier ist die Beziehung zum Partner Pferd enorm wichtig gemeinsam bekommt man wieder Biss und den so genannten zweiten Wind die letzte Runde sollte dann wieder mit neuer Energie, das Ziel schon vor Augen, gemeistert werden. Und wie sollte man ein Pferd nach 160 km Strecke zu einem Finish (Wettrennen um den Sieg, wenn zwei zugleich in Zielnähe sind) auffordern, wenn man nicht eine gute Beziehung zu ihm hat? Hier sei auch bemerkt, dass Gerte und Sporen bei internationalen Distanzrennen verboten sind!
Aber gerade gemeinsam mit dem Pferd zu kämpfen und über sich hinauszuwachsen, macht meinen Sport so faszinierend! Außerdem lernt man nirgends besser als hier, dass ein Pferd mit seinen Beinen läuft, mit Herz und Lunge durchhält, aber mit seinem Kopf gewinnt.

Einige typische Distanzpferderassen: Araber (in allen Abstufungen der Reinrassigkeit); Turkmenen und Achal-Tekkiner; Anglo-Kabardiner und Karabagh; Traber und hochblütige, leichte Sportpferde, wie z. B. Trakehner; Criollos und Mestizos; evtl. Huzulen, Bosniaken. Alles was Reiter, Züchter und Käufer zum Thema Pferdebeurteilung wissen müssen, findet sich kompakt und übersichtlich dargestellt im Buch „Pferde richtig beurteilen. Praktisches Wissen für Reiter, Züchter, Käufer -“ von Martin Haller.
ISBN 978-3-7020-1310-3
Martin Haller (Hrsg.)
Pferde richtig beurteilen
Praktisches Wissen für Reiter, Züchter, Käufer
260 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Hardcover
€ 29,90
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Das Fahrpferd

Das Fahrpferd aus der Sicht von Rainer Duen

In meiner Familie werden viele Fahrpferde ausgebildet, und im Laufe der Jahre sind wir zur Überzeugung gelangt, dass sich ein gutes Fahrpferd für den modernen FEI-Fahrsport nur wenig oder gar nicht von einem Dressurpferd oder Vielseitigkeitspferd unterscheiden sollte. Die Kriterien sind vor allem im Exterieur ähnlich; wir wünschen uns ein Pferd im leichten Rechteckformat, mit einer schönen Aufrichtung aus einer sehr guten Schulter, die bei etwa 45 oder 50 Grad Neigung liegen sollte. Die Schulter soll groß sein und mit dem Oberarm einen rund 90-grädigen Winkel einschließen das ergibt eine große Schulterfreiheit und damit einen raumgreifenden Trab. Ein korrekter Hals und ein leichtes Genick sind wichtig, damit die Beizäumung leicht fällt. Die Kruppe wollen wir leicht abfallend und lang sehen, das ergibt einen guten Schub. Der Rücken ist wichtig, denn wenn er schwingt, kommt auch der Antritt von hinten durch den ganzen Körper nach vorne. Viele der alten Fahrpferde aus den Anfängen des Sports waren flach in der Kruppe und fest im Rücken, bei hohem Hals. Deren Hinterhand blieb oft hinten hinaus und schwang nicht genug unter den Körper. Diesen Typ schätzen wir nicht mehr so sehr, denn die Anforderungen sind inzwischen hoch, auch in der Dressur.
Wichtig sind natürlich die Gänge, und da legen wir wiederum besonderen Wert auf den Schritt. Der Schritt und der Galopp müssen angeboren gut sein, denn da lässt sich nicht viel verbessern, und die beiden hängen auch zusammen. Der Schritt muss also viel Raumgriff haben, damit man am Turnier in den Schrittphasen keine Fehler hat. Der Galopp ergibt sich daraus, er soll eher rund und leicht zu setzen sein, dabei schön rhythmisch. Die Pferde sollten dabei viel Biss und Antritt zeigen, damit man in den verwinkelten Hindernissen schnelle Zeiten fahren kann. Der Trab ist sehr wichtig, er ist beim Fahrpferd quasi die Grundgangart. Daher muss er sehr schwungvoll sein, mit viel Schwebephase und sehr gutem Raumgriff. Im Prinzip sollen die Gänge an die eines guten Dressurpferdes herankommen.
Die Rasse ist eigentlich egal, wir persönlich machen z. B. gute Erfahrungen mit deutschen Sportpferden aus den nördlichen Bundesländern. Wir mögen blutbetonte Pferde, vor allem wegen ihres großen Leistungswillens.
Bei Zwei- und Vierspännern ist die Farbe auch ein Kriterium, daher bevorzugen wir einheitlich braune Pferde mit wenig auffallenden Abzeichen, die leichter zu einem Mehrspänner zusammenzustellen sind. Aber die Farbe ist letztlich eine Geschmackssache. Allerdings gilt hier besonders, dass sie einander im Typ, im Gang und im „Kopf“ ähnlich sein müssen. Fleißige Bewegungen mit ähnlichem Ablauf, gutes Temperament, Verträglichkeit und gleichmäßig hohes Leistungsvermögen sind im sportlichen Passgespann wichtig, denn es ist ja ein Team. Am wichtigsten ist uns daher immer, dass die Pferde einen grundehrlichen Charakter und viel Mut besitzen beides Eigenschaften, ohne die im großen Sport nicht auszukommen ist.

Einige typische Fahrpferderassen: Schweres Warmblut (Alt-Oldenburger); Traber und Orlow-Traber; Kladruber; Groninger (selten) und Gelderländer; Friese; Cleveland Bay; Hackney; deutsches Sportpferd allgemein; auch Haflinger, Fjordpferd, Welsh Cob.

Alles was Reiter, Züchter und Käufer zum Thema Pferdebeurteilung wissen müssen, findet sich kompakt und übersichtlich dargestellt im Buch „Pferde richtig beurteilen. Praktisches Wissen für Reiter, Züchter, Käufer -“ von Martin Haller.
ISBN 978-3-7020-1310-3
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Praktisches Wissen für Reiter, Züchter, Käufer –
260 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Hardcover
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Jagdpferde heute

Jagdpferde heute von Gabriel Rodenberg

Die Jagdreiterei hat sich über die letzte Menschengeneration zu einem Sport entwickelt, der in der Freizeit betrieben wird. Bis zum Zweiten Weltkrieg war die Ausbildung der Pferde durch die Kavallerie leistungsmäßig bestimmt. Die Intensität der Reitausbildung war demzufolge eine viel höhere, als sie es heute im Bereich des Freizeitsportes ist. Dieser Tatsache passte sich damals die Pferdezucht an, und sie muss es in gleichem Maße heute auch tun. Das heißt für uns als Züchter und Reiter, dass in unserer Zeit Reitpferde gezogen und ausgebildet werden müssen, die den Ansprüchen der Reiter in Bezug auf Exterieur, Ausbildung und vor allen Dingen Interieur entgegenkommen und entsprechen.
Ich halte es in der Zucht für ganz wichtig, bei den Elterntieren auf einen ausgeglichenen Leistungsindex zu achten. Das heißt in der Praxis, dass man in erster Linie keine Pferde einsetzt, die nur einseitig begabt bzw. in einer Sparte übertalentiert sind. Ich habe bei der Auswahl der Anpaarungen immer auf einen ausgeglichenen Dressur- und Springindex, der möglichst hoch liegt, geachtet, und die Resultate scheinen mir Recht zu geben. Was ich leider am Index nicht erkennen konnte, sind die Interieurwerte. Dieses Problem habe ich durch Gespräche mit verschiedenen Züchtern gelöst, um herauszufinden, wie sich das Interieur der Eltern bei den Fohlen manifestiert. Die übrigen Komponenten, um als Ergebnis ein gutes Jagdpferd zu erhalten, sind Aufzucht, Fütterung und Ausbildung.
Ich habe in meiner züchterischen Laufbahn auf drei Grundlinien aufgebaut: Bei den Stutenlinien waren es vor allen Dingen die Linien des Hannoveraner Hengstes Körling, der über Komet und Kobold II sehr rittige, willige und springbegabte Reitpferde produziert hat. Auch über Kobold I, den Bruder des Kobold II und Vater von Kolibri haben sich diese Reiteigenschaften gut weiter vererbt. Des Weiteren habe ich Stuten aus der Linie des Staatsprämienhengstes Adriano, der auf den Hannoveraner Adept/Archimedes zurückgeht, eingesetzt. Adept führt im fallenden Stamm Englisches Vollblut über den Hengst Alciglide XX. Als dritte Linie in meiner Zucht existieren die Nachkommen der Mutterlinie der Brända, die von dem Brandenburger Hengst Bravo/Brack abstammt. Diese drei Linien verpaarte ich mit dem Oldenburger Hengst Babylon von Barley Hill XX, der im fallenden Stamm Anglo-Normannisches Blut führt. Barley Hill ist ein Bruder des Blueberry Hill, der von Bettina Hoy erfolgreich in internationalen Geländeprüfungen geritten wurde. Babylons Nachkommen zeichnen sich vor allem durch Leichtrittigkeit und gute Vorwärtsbewegung im Gelände aus. Damit will ich deutlich machen, dass für Jagdpferde ein gewisser Vollblutanteil gut war und ist, aber zu viel davon wiederum nicht förderlich für das Interieur ist.
Bei der Auswahl eines geeigneten Jagdpferdes sollte der Reiter darauf achten, dass sich das Pferd in einer guten gesundheitlichen Grundkondition befindet. Die sportliche Ausbildung bei einem Pferd, das schnell zum Einsatz gebracht werden muss, sollte einem Ausbildungsstand zwischen A und L für Vielseitigkeitspferde entsprechen. Ist das nicht der Fall, muss die weitere Ausbildung in geeignete Hände gelegt werden. Ideal ist es für solche Pferde, wenn man die sportliche Ausbildung mit dem Training an der Meute kombinieren kann. Ein gutes Jagdpferd, auch wenn es nicht in der Equipage geritten wird, soll unbedingt an Hunde gewöhnt sein.
In der Kombination dieser beiden Faktoren habe ich sehr viele gute Ergebnisse, selbst bei nervösen Pferden, erreicht. Auch wenn das Pferd in der nachfolgenden Zeit nicht als Equipagepferd eingesetzt wird, hilft die Arbeit an den Hunden. Vor allem Pferde, die im Turniersport überarbeitet und sauer geworden sind, finden auf den normalen Boden der Reiterei zurück.
Eine sehr wichtige Erfahrung habe ich mit dem Anspannen von Jagdpferden gemacht. Im Fahrsport wird dem Pferd ein hoher Grad an Unterordnung, Durchlässigkeit und gymnastischer Ausbildung abverlangt. Dazu gehört vor allen Dingen auch die Ausbildung im Schritt. Dieser ist für beide Sportarten, Fahren und Jagdreiten, von eminenter Wichtigkeit. Meine Jagdpferde habe ich bis zum Sechserzug und oft im Vierergespann dressurmäßig und im Gelände gefahren. Die maßgeblichen Faktoren der Pferdeausbildung sind aber immer: Zeit, Geduld und Ruhe kommt Tierliebe dazu, ist das Ideal erreicht!
Beliebte Jagdpferdrassen (Hunter): Irish Hunter, Irish Draught Horse, Irish Sport Horse; Cleveland Bay Partbred; Connemara Partbred; Thoroughbred/Englisches Vollblut; alle europäischen Sportpferderassen; Anglo-Araber und Shagya; New-Forest-Pony; Welsh-Pony und Cob; Reitpony.
Alles was Reiter, Züchter und Käufer zum Thema Pferdebeurteilung wissen müssen, findet sich kompakt und übersichtlich dargestellt im Buch „Pferde richtig beurteilen. Praktisches Wissen für Reiter, Züchter, Käufer -“ von Martin Haller.

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Beurteilungskriterien bei Western Horses

Hardy Oelke: Beurteilungskriterien bei Western Horses

Die Gruppe der Western Horses besteht hauptsächlich aus den Rassen Quarter Horse, Paint Horse und Appaloosa Horse, wobei die beiden erstgenannten nahezu identisch sind. Appaloosas haben traditionell eine Reihe so genannter outcross breeds (Fremdrassen zur Einkreuzung) zugelassen, so dass diese Zucht weniger einheitlich ist. Rassen, wie z. B. der Missouri Foxtrotter oder das Morgan Horse, sind eigene Wege gegangen und nur bedingt unter die Westernpferderassen einzuordnen.

Das Quarter Horse die zahlenmäßig stärkste Pferderasse der Welt ist quasi der Prototyp des Westernpferdes. Die Zucht der Paint Horses wurde nur dadurch ins Leben gerufen und eigenständig, dass anfangs bei der American Quarter Horse Association keine Pferde eingetragen wurden, deren weiße Abzeichen über ein bestimmtes Maß hinausgingen. Diese Regel wurde in den letzten Jahren so geändert, dass im Grunde gar keine Notwendigkeit mehr für zwei getrennte Zuchtverbände besteht und diese nur noch aus Tradition eigenständig bleiben. Die Appaloosa-Zucht hat einen anderen Werdegang und ihren Anfang in den Pferden der Nez Percé-Indianer. Später wurde sehr viel Quarter Horse eingekreuzt, wie auch Vollblüter, Araber, Morgans und Traber –
Das Quarter Horse stellt heute keine Rasse mehr dar. Vielmehr sind die meisten der unter dem Dach der American Quarter Horse Association betreuten Pferde in Spezialzuchten aufgegliedert, die sich zum Teil so sehr voneinander unterscheiden, dass sie eigentlich als separate Rassen betrachtet werden sollten. Ähnliches gilt für bei der American Paint Horse Association eingetragene Pferde. Die Appaloosas waren wegen der erwähnten Einkreuzungen sowieso nie uniform.
Die stärksten Abweichungen vom ursprünglichen Rassetyp finden sich in der Zucht von Pferden für die Klassen Western Pleasure und besonders die so genannten Hunter-Klassen. Die Pferde sind dort höher, was in erster Linie längeren Beinen zuzuschreiben ist, und stehen dem eigentlichen Rassetyp diametral gegenüber sie sind flach, schmalbrüstig und schwach bemuskelt (Hinterhand!). Richtige Hunter, also normale Warmblüter, sind die reinsten Panzer dagegen.
Cutting-Pferde sind oft größenmäßig am unteren Ende der Skala und leichter als der Durchschnitt, Roping-Pferde sind meistens recht groß und nicht selten etwas grob, Halter-Pferde sind ebenfalls meistens groß, aber dabei von ungesund feinem Fundament. Pferde für die timed events (Bewerbe gegen die Uhr, wie barrel racing oder pole bending usw.) haben meistens einen hohen Vollblutanteil und sehen dementsprechend aus, was noch mehr für die Quarter Racing Horses gilt. Am ehesten findet man noch unter Reining- und Ranch-Pferden solche vom eigentlichen Rassetyp.
Hier soll also das typische Quarter Horse oder Western Horse beschrieben werden, wie es ursprünglich bekannt und beliebt war. Wären die amerikanischen Verbände wie Zuchtverbände nach deutschem oder europäischem Muster organisiert, mit einer qualifizierten Zuchtleitung, so wäre der Rassetyp erhalten geblieben. Diese Verbände verwalten aber nur die Aktivitäten ihrer Mitglieder und versuchen, ihnen dafür die geeigneten Plattformen anzubieten. So ist die Zucht der eigentlichen Quarter Horses sozusagen abgedrängt worden und wird noch von einigen Idealisten betrieben. Schon gibt es Vereinigungen für die „Foundation Quarter Horse“ genannten Pferde, die eigentlichen Quarter Horses, im Gegensatz zu Pferden mit hohem Vollblutanteil bzw. zu solchen, die auf atypische Merkmale selektiert wurden.
Das Quarter Horse ist zwar ein Allround-Pferd, jedoch vornehmlich ein Reitpferd, darum werden dieselben Kriterien angelegt wie bei anderen Reitpferderassen. Ein schlanker, gut aufgesetzter Hals mit leichtem Genick ist immer von Vorteil und wird darum auch beim Westernpferd gewünscht, ebenso wie eine schräge Schulter, eine gute Sattel- und Gurtlage, Gurttiefe, eine schräge Kruppe, ein korrektes Fundament und korrekte, fördernde Bewegungen.
Was das Quarter Horse und damit das Western Horse von anderen Rassen unterscheidet: Einmal der Kopf, der im Profil gerade und insgesamt keilförmig ist, mit breiter Stirn, kleinen Ohren, gutem Auge und kleiner, feiner und fester Maulpartie. Auf der Stirn und an den Ganaschen zeigt sich schon die besondere Eigenheit dieser Pferde: die sehr ausgeprägte Bemuskelung.
Es gibt keine andere Pferderasse mit so starker Bemuskelung. Sie tritt besonders an der Hinterhand in Erscheinung, weiters an der Brust und den Oberarmen und auch an den Unterarmen und vor allem an der Behosung der Hinterbeine. Die Bemuskelung der Kruppe lässt diese oft höher aussehen als den Widerrist und gibt so das Bild eines überbauten Pferdes, selbst wenn diese vom Skelett her gleich hoch sind. Von hinten betrachtet ist die Knie-Oberschenkel-Bemuskelung (Englisch: stifles) die breiteste Stelle des Pferdes. Ein Vergleich mit Kaltblütern zeigt, dass bei diesen gewöhnlich die Hüftknochen die breiteste Stelle des Pferdes ausmachen und die stifle-Bemuskelung schmäler oder höchstens genauso breit ist. Auch ist die für Kaltblüter typische, gespaltene Kruppe bei Western Horses atypisch und unerwünscht.
Das typische Western Horse ist tief, rumpfig und relativ kurzbeinig. Die kürzere Beinlänge beruht zum Teil auf kurzen Röhren, die wiederum flache Gänge ohne Knieaktion bedingen. Als Faustregel gilt, dass die Gurttiefe etwa der Distanz vom Brustbein bis zum Boden entsprechen soll, höchstens aber bis zu den Fesseln. Dieses Gebäude bedingt einen tiefen Schwerpunkt, der für die typischen Einsatzbereiche wünschenswert ist, in denen diese Pferde arbeiten. Die kurzen Röhren und der dadurch bedingte tiefe Schwerpunkt sind auch ein Faktor für die besondere Wendigkeit, welche diese Pferde haben und haben sollen.
Das Quarter Horse ist ein kleines bis mittelgroßes Pferd. Der Rassestandard schreibt mindestens 1,42 m Stockmaß vor, die meisten sind aber größer; es gibt kein Limit nach oben, aber Pferde über etwa 1,58 m sind nur selten rassetypisch.
Beim Westernpferd wird dessen Balance bewertet, indem man sich ein gleichmäßiges Trapez vorstellt, gebildet durch die Linien der Schulter, des Rückens, der Kruppe und der Unterlinie. Schulter, Rücken und Kruppe (hier Hüfthöcker bis Sitzbeinhöcker) sollen möglichst gleich lang sein und Schulter und Hüfte dieselbe Winkelung (nur entgegengesetzt) haben. Auch der Hals sollte dieser Länge ungefähr entsprechen. Die Fesselung sollte in der Winkelung jener der Schulter entsprechen.
Im Vergleich zu Westernpferden haben europäische Warmblüter einen längeren Hals und „mehr Vorhand“; das Western Horse fällt durch eine stärkere Hinterhand auf. Besonders iberische Pferde tendieren zu einem kräftigeren, stärker gebogenen Hals mit mehr Aufsatz. Dagegen hat das Western Horse einen vergleichsweise geraden und schlanken Hals, der aber durchaus gut geformt ist und etwa in jenem Winkel aus der Schulter kommt, wie ihn auch die Hüfte aufweist.
Allgemein kann man auch sagen, dass das Westernpferd von Natur aus mehr unter sich steht als z. B. Warmblüter und dass es sich durch eine gute Selbsthaltung auszeichnet. Es läuft nicht auseinandergefallen daher und muss nicht erst durch reiterliche Einwirkung zusammengestellt werden.
An Schwachpunkten in den Western-Horse-Zuchten sind zu nennen, dass man lange zu wenig Wert auf ein korrektes Fundament gelegt hat und Fehlstellungen darum häufig anzutreffen sind, ebenso sind Hufrollenprobleme durchaus nicht selten. Letztere kann man nicht von außen erkennen. Bei nicht wenigen Quarter Horses findet sich ein Missverhältnis zwischen der Masse des Rumpfes und der Knochenstärke der Gliedmaßen und der Größe der Hufe. Die Hufe sind nicht nur häufig zu klein, sondern oftmals auch nicht gut geformt. Weitere Negativpunkte können sein, dass die Pferde eine Tendenz zeigen, überbaut zu sein, was oft mit einem zu wenig ausgeprägten Widerrist einhergeht. Auch das alte Western Horse früherer Tage (der bulldog type) hatte schon gute Individuen, die sich durch gut ausgeprägte Widerriste und schöne Balance auszeichneten, aber dies sind die Bereiche, in denen züchterisch noch Raum für Verbesserungen besteht.
Über die reine Konformation das Exterieur hinaus zeichnet sich das Quarter Horse durch ein sehr kooperatives und unkompliziertes Wesen aus. Neulinge im Westernpferdebereich sind oft verblüfft darüber, wie sehr sich die Pferde anbieten und wie leichtrittig sie sind. Das Wesen ist natürlich von außen schwer zu beurteilen, wenn man nicht wenigstens eine Zeit mit dem Pferd arbeiten kann, aber es muss einfach gesagt werden, dass ein gutes Westernpferd problemlos zu handhaben ist.
Der cow sense, der „Rinderverstand“, die Neigung zur Rinderarbeit ist vielen Westernpferden angeboren, aber nicht allen. Die speziell für das Cutting gezüchteten Westernpferde sind in ihren Fähigkeiten und Eigenschaften einzigartig.
Die Bewegungen des Westernpferdes sollen komfortabel sein. Auf einen starken Trab sind sie nicht gezüchtet, der hat im Bereich des Westernreitens keinen Platz. Ein gutes Westernpferd hat dafür einen weichen Jog (Arbeitstrab), der nur wenig schneller als der Schritt ist und den es stundenlang gehen kann; er ist für den Reiter ausgesprochen bequem. Das Galoppvermögen ist wichtig, und der Galopp eines guten Westernpferdes ist ebenso fördernd wie angenehm zu sitzen. Ein gutes Westernpferd ist auch in der Lage, zu „explodieren“ und mit zwei, drei Sprüngen seine Höchstgeschwindigkeit zu erreichen, eine Fähigkeit, die bei der Rinderarbeit große Bedeutung hat.
Einige typische Westernpferdrassen: Quarter Horse; Paint Horse; Appaloosa; Canadian Cutting Horse; Palomino und Pinto (Farbrassen); Criollo und u. U. Mestizo; alle Mustang-Varianten; evtl. auch Morgans und kleine Spezialrassen wie Florida Cracker; Seminole; Chickasaw Pony; Spanish Barb; Galiceno und Mexikanisches Ranchpferd; Azteke.
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Ein Gemüsehochbeet selbst gebaut:

Es ist wie bei uns Menschen, einige Pflanzen mögen sich mehr, andere weniger.
Tatsächlich gibt es Pflanzen, die sich gegenseitig vor Schädlingen schützen, wofür Zwiebeln und Möhren ein oft erwähntes Beispiel sind.
Viele weitere gut funktionierende Pflanzennachbarschaften sind bekannt. So sind beispielsweise die meisten Kräuter mit jeder anderen Pflanze verträglich, weshalb wir sie gerne auch zwischen die Gemüsepflanzen setzen können. Durch ihre unterirdischen „Ausdünstungen“ geben sie ihren Nachbarpflanzen manchmal sogar eine ganz charakteristische Geschmacksnote.
Pflanzt man Knoblauch zwischen Erdbeeren, gedeihen diese besonders gut und bleiben häufig von Mehltau und anderen Pflanzenkrankheiten verschont.
Beim Gärtnern auf Hochbeeten hat sich ein Anbau nach einer Mischkulturtabelle bewährt.
Alle Bepflanzungsvorschläge in den folgenden Kapiteln beruhen daher auch auf den Regeln der Verträglichkeit der Pflanzen untereinander. Bei der Erstellung eines Anbauplanes für das Hochbeet kann daher in nachfolgender Tabelle nachgesehen werden, welche Pflanzen sich mit welchen Nachbarn am besten vertragen und welche Nachbarschaften besser vermieden werden:
Daneben gibt es auch Pflanzen, die sich mit ihren Nachbarn generell gut vertragen. Zu ihnen gehören viele Kräuter, die sich meist positiv auf Wachstum und Aroma der Nutzpflanzen auswirken. Daher macht es Sinn, auch auf dem Gemüsehochbeet einige Kräuter zwischen die Nutzpflanzen zu setzen.
Bei den in den nun folgenden Kapiteln vorgeschlagenen Anbauplänen werden jeweils Hochbeete in einer kleinen (für das Kinderbeet) bis mittleren Größe (bei allen anderen Beeten) von etwa 1,50 x 0,90 m beziehungsweise einem Durchmesser von etwa 1,10 m bei runden Beetformen vorausgesetzt.

Anbauplan

1 = Reihe Pflücksalat
2 = 1 Paprika
3 = 1 Gurke
4 = 1 Basilikum
5 = 1 Sellerie
6 = 1 Kohlrabi
7 = Reihe Dill
8 = 1 Tagetes

Für ein Hochbeet geeignete Gemüsearten

Allzu hoch wachsende Gemüsearten oder solche, die für einen ausreichend hohen Ernteertrag eine größere Fläche beanspruchen, eignen sich für ein Hochbeet nur in Ausnahmefällen. Beispiele dafür sind Buschbohnen, Mais oder Spargel zu nennen.
Besonders geeignet sind dagegen Gemüsearten, die sich dadurch auszeichnen, dass sie schon mit wenigen Pflanzen einen hohen Ertrag hervorbringen können, wie es etwa bei Tomaten, Gurken, Kürbissen, Zucchini oder Paprika der Fall ist. Ebenso verhält es sich mit Pflanzen, von denen fortlaufend Blätter geerntet werden, wie es bei Pflücksalaten und vielen Kräutern geschieht, so bei Basilikum, Rosmarin, Schnittlauch oder Petersilie.

Tagetes

Weder Küchenkraut noch Gemüse, dennoch gern gesehene Bewohner des Nutzgartens sind Tagetes, die im Volksmund auch „Studentenblumen“ genannt werden.
Gelegentlich wird diese Pflanzenart, von der es sehr hübsche Sorten gibt, auch als „Pflanzendoktor“ bezeichnet, was mit ihren die Bodengesundheit fördernden Wurzelaus-scheidungen zusammenhängt, die dafür bekannt sind, dass sie schädliche Nematoden ver-treiben und somit auch das Wachstum von Gemüse und Kräutern fördern.
Vor allem auch die kleinblütigen Tagetessorten sind sehr dekorative Pflanzen, die ihren Platz im Gemüsegarten durchaus auch aus optischen Gründen verdienen.
Der hier vorgeschlagene Anbauplan versteht sich als eine von vielen Möglichkeiten, ein Beet mittlerer Größe zu bepflanzen und soll ein Gefühl für die Anzahl der Pflanzen geben, die auf einem Hochbeet Platz finden.

Als Faustregel gilt: Lieber zu wenige als zu viele Pflanzen setzen!
Es ist jeweils angegeben, ob entweder einzelne Pflanzen gesetzt werden oder ob in Reihe beziehungsweise flächig in kleinen Gruppen gepflanzt oder ausgesät wird!

Dieser Text stammt aus dem Buch „Das Hochbeet für Gemüse, Kräuter und Blumen“ von Sofie Meys.
Hochbeete liegen im Trend. Kein Wunder, bieten die „Beete im ersten Stock“ doch eine Fülle von Vorteilen: Die Feuchtigkeit wird besser gespeichert, was nicht nur die Pflanzen spätestens in der Urlaubszeit zu schätzen wissen. Der Hauptleidtragende der Gartenarbeit, der Rücken, wird ein Hochbeet ebenfalls schnell lieben lernen. Dazu kommen der geringe Platzbedarf, der Hochbeete auch terrassentauglich macht, und eine schmucke Optik. Neo-Gärtner hingegen werden sich freuen, dass Hochbeete auch ohne große Pflege bezüglich Ernte die Nase vorne haben.

Hochbeete können in den unterschiedlichsten Varianten errichtet werden: eckig und rund, mit Fertigbausätzen, Palisaden aus Holz oder Granit oder sogar, wie im Mittelalter, mit geflochtenen Weidenruten eingefasst. Auch eine Trockenmauer mit Nistplätzen für Tiere kann ein Hochbeet einfassen, sogar Autoreifen eignen sich für kleine Hochbeete, die Kräuterspirale ist eine weitere Sonderform. Hochbeete finden auf jeder Terrasse Platz oder können als gestalterisches Element im Garten eingesetzt werden.

Sofie Meys schildert in ihrem Buch aber nicht nur, worauf es bei der Errichtung der unterschiedlichen Hochbeet-Arten ankommt, sondern widmet sich auch dem Thema Bepflanzung: Vom Gemüse- und Küchenkräuter-Hochbeet über das mediterrane, das wilde und das Permakultur-Hochbeet bis zum Duftpflanzen- und zum Kinder-Hochbeet.

ISBN 978-3-7020-1351-6
Sofie Meys
DAS HOCHBEET
Für Gemüse, Kräuter und Blumen

149 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen, Hardcover

€ 19,90

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